Dieses wichtigste Feuchtgebiet im Süden Portugals wurde 1987 als Naturpark klassifiziert und wurde durch einen völkerrechtlichen Vertrag (die “Ramsar-Konvention”) in die Liste der weltweit bedeutenden Feuchtgebiete aufgenommen.
Mit dem Begriff “Ria” werden in Portugal flache Lagunen an der Küste bezeichnet, die von Dünen umschlossen sind, aber dennoch Zugang zum Meer haben. Diese Landschaften befinden sich durch die Einflüsse der Gezeiten in einem ständigen Wandel. Sie sind gekennzeichnet durch eine besonders reiche Vegetation von Blumen und Pflanzen, die sich dem salzhaltigen Boden angepasst haben. Durch sie werden Insekten, Schnecken und kleine Meerestiere angelockt, die wiederum die Nahrungsgrundlage für Seevögel und besonders die Zugvögel bilden. Diese machen hier im Frühjahr und Herbst zu tausenden Station auf ihrer Reise zwischen Nord- und Mitteleuropa auf der einen und Afrika auf der anderen Seite. Daher wird die Ria Formosa auch international als IBA (Important Bird Area) eingestuft. Sie bietet Schutz für seltene Vögel wie zum Beispiel das Purpurhuhn, das Symbol des Naturparks.
Es kommen aber nicht nur Vögel in der Ria Formosa vor, es lassen sich auch andere gefährdete Tiere wie das Chamäleon beobachten, ein Reptil, das in Portugal nur hier zu finden ist. Außerdem befindet sich hier eine der weltweit größten Populationen des Seepferdchens, eine Tierart, die ebenfalls weltweit vom Aussterben bedroht ist.
Darüber hinaus hat die Ria Formosa für die Region Algarve auch noch eine wirtschaftliche Bedeutung, es gibt hier Meersalzgewinnung sowie Fisch-, Muschel- und Austernzucht. Ca. 80% des portugiesischen Gesamtexports dieser Waren werden hier produziert.
Es lässt sich hier vieles entdecken, bei Wanderungen, Radtouren und Bootsfahrten. Die Ria Formosa ist reich an Natur, Kultur und Tradition!